CHAVELACatherine Gund, Produzentin und RegieCatherine Gund, die Gründerin und Leiterin von Aubin Pictures,
ist eine Emmy-nominierte Produzentin, Autorin und Aktivistin. Ihre Medienarbeit
konzentriert sich auf strategische und nachhaltige soziale Veränderung,
Künste und Kultur, HIV/AIDS - und Fortpflanzungsmedizin und Umwelt. Daresha Kyi, Produzentin und RegieDaresha Kyi ist seit mehr als 25 Jahren eine mehrfach ausgezeichnete
Filmemacherin und Fernsehproduzentin. Sie schloss die NYU Filmhochschule
ab und gewann für ihren vielfach ausgezeichneten Kurzfilm Land Where
My Fathers Died ein Stipendium von TriStar Pictures, um das Regieprogramm
des American Film Institute (AFI) besuchen zu können. Sie hatte
den Film, im Isaiah Washington auftrat, selbst geschrieben, produziert
und dabei Regie geführt. ANMERKUNG DER REGISSEURIN – Catherine GundEin paar magische Monate lang fand ich mich etwas südlich von Mexico
City wieder, liebend und lebend im warmen Winter von 1992. Meine Freundinnen
spielten mir Chavelas Lieder auf Plattenspielern vor und erzählten
mir von ihren Frauengeschichten, ihrem unwiderstehlichen Reiz, ihrer
tiefen Stimme, ihrer Verwegenheit. Sie bewegte alle, die ihr begegneten.
Ich musste sie treffen. Bevor mit Handys eine Kamera in jeder Tasche
steckte, trug ich überall meine Videokamera in meinem Rucksack mit
mir. Ich bat meine Freundinnen, mir ein persönliches Treffen mit
Chavela zu ermöglichen. Ich wollte ihr in meinem schlechten Spanisch
Fragen stellen, sie dazu bringen, ihr großartiges Lachen zu lachen,
wollte ihre Anziehungskraft spüren und ihre rauhe Stimme hören.
Ich fragte sie, ob ich unsere Unterhaltung auf Video aufnehmen dürfe.
Sie war einverstanden, und sie enttäuschte nicht. Es ist kein Wunder,
dass sie „Die rauhe Stimme der Zärtlichkeit“ genannt
wird. Ich war förmlich von ihrer Fähigkeit besessen, Menschen
einzusaugen. Ich war fasziniert von ihrer Leichtigkeit und Ruhe, ihrer
Männlichkeit. Und von ihren Liedern. Doch als ich wieder nach Hause
kam, legte ich die Mastertapes beiseite. Ein
Jahrzehnt später kreischte ich mit ihren anderen Fans, ich lächelte
mit geschlossenen Augen und träumte, als sie in der Carnegie Hall
auftrat. Später dann, inmitten der Freunde, die sie so geliebt hatten,
trauerte ich, als sie vor drei Jahren im Alter von 93 Jahren starb. Und
endlich, vor drei Jahren, entschied ich mich, meine Archivaufnahmen auszugraben
und zu sehen, was ich all diese Jahre zuvor aufgenommen hatte. Und da
war Chavela in all ihrer Pracht – entspannt, selbstbewusst und
poetisch in ihrer rauhen Ehrlichkeit. Es war eine wahre Goldgrube. Für
mich ist Chavelas Leben kein warnendes Beispiel, sondern eine reichhaltige,
unterirdische Dimension unseres eigenen Lebens. Sie ist kein Vorbild,
sondern eine Muse. |