CHAVELA

Catherine Gund, Produzentin und Regie

Catherine Gund, die Gründerin und Leiterin von Aubin Pictures, ist eine Emmy-nominierte Produzentin, Autorin und Aktivistin. Ihre Medienarbeit konzentriert sich auf strategische und nachhaltige soziale Veränderung, Künste und Kultur, HIV/AIDS - und Fortpflanzungsmedizin und Umwelt.
Ihre Filme, darunter Chavela, Dispatches from Cleveland, American Rhapsody, Born to Fly (Emmy-nominiert), What’s On Your Plate?, A Touch of Greatness (Emmy-
nominiert, Hamptons’ Starfish Preis), Motherland Afghanistan, Making Grace, On Hostile Ground und Hallelujah! - wurden weltweit auf Festivals, in Kinos, Museen und Schulen und im Fernsehen gezeigt. Gund ist in mehreren Vorständen vertreten, wie Art Matters, Solidaire, Osa Conservation und The George Gund Foundation.
Sie begründete die Third Wave Foundation mit, die junge Frauen und Transgender-Jugendliche unterstützt, und DIVA TV, eine Unterstützendengruppe von ACT UP/NY. Sie war Gründerin von BENT TV, einem Videoworkshop für schwule, lesbische, bisexuelle und Transgender-Jugendliche.
Sie war an den Gründungen des Bard Early Colleges, von Iris House, Working Films, Reality Dance Company and The Sister Fund beteiligt und arbeitete ebenfalls für MediaRights.org, The Robeson Fund of the Funding Exchange, The Vera List Center for Art and Politics an der New School und The Astraea Foundation. Gunds aktuellstes Projekt, Dispatches from Cleveland, umfasst fünf Kurzfilme, die die Ermordung des 12-jähringen Tamir Rice durch Polizisten untersuchen. Ihr anderer Film, Born to Fly, erweitert die Grenzen zwischen Kunst und Aktion, indem wir die Choreographin Elizabeth Streb und ihreTänzer beim Versuch des menschlichen Fliegens begleiten. Catherine Gund lebt mit ihren vier Kindern in New York.

Daresha Kyi, Produzentin und Regie

Daresha Kyi ist seit mehr als 25 Jahren eine mehrfach ausgezeichnete Filmemacherin und Fernsehproduzentin. Sie schloss die NYU Filmhochschule ab und gewann für ihren vielfach ausgezeichneten Kurzfilm Land Where My Fathers Died ein Stipendium von TriStar Pictures, um das Regieprogramm des American Film Institute (AFI) besuchen zu können. Sie hatte den Film, im Isaiah Washington auftrat, selbst geschrieben, produziert und dabei Regie geführt.
Gerade produzierte sie den ausgezeichneten Kurzfilm Thugs, The Musical mit David Alan Grier und Margaret Cho. Sie arbeitete ebenso als Fernsehproduzentin - kürzlich bei Totally Biased mit W. Kamau Bell, La Voz Kids (Telemundo’s The Voice for children) und schrieb für die Wochenend-Show Arise & Shine mit Richard Pryors Tochter Rain. Sie führte Koregie und produzierte bei Aubin Pictures’ Chavela und Dispatches From Cleveland mit.


 

ANMERKUNG DER REGISSEURIN – Catherine Gund

Ein paar magische Monate lang fand ich mich etwas südlich von Mexico City wieder, liebend und lebend im warmen Winter von 1992. Meine Freundinnen spielten mir Chavelas Lieder auf Plattenspielern vor und erzählten mir von ihren Frauengeschichten, ihrem unwiderstehlichen Reiz, ihrer tiefen Stimme, ihrer Verwegenheit. Sie bewegte alle, die ihr begegneten. Ich musste sie treffen. Bevor mit Handys eine Kamera in jeder Tasche steckte, trug ich überall meine Videokamera in meinem Rucksack mit mir. Ich bat meine Freundinnen, mir ein persönliches Treffen mit Chavela zu ermöglichen. Ich wollte ihr in meinem schlechten Spanisch Fragen stellen, sie dazu bringen, ihr großartiges Lachen zu lachen, wollte ihre Anziehungskraft spüren und ihre rauhe Stimme hören. Ich fragte sie, ob ich unsere Unterhaltung auf Video aufnehmen dürfe. Sie war einverstanden, und sie enttäuschte nicht. Es ist kein Wunder, dass sie „Die rauhe Stimme der Zärtlichkeit“ genannt wird. Ich war förmlich von ihrer Fähigkeit besessen, Menschen einzusaugen. Ich war fasziniert von ihrer Leichtigkeit und Ruhe, ihrer Männlichkeit. Und von ihren Liedern. Doch als ich wieder nach Hause kam, legte ich die Mastertapes beiseite.

Ein Jahrzehnt später kreischte ich mit ihren anderen Fans, ich lächelte mit geschlossenen Augen und träumte, als sie in der Carnegie Hall auftrat. Später dann, inmitten der Freunde, die sie so geliebt hatten, trauerte ich, als sie vor drei Jahren im Alter von 93 Jahren starb. Und endlich, vor drei Jahren, entschied ich mich, meine Archivaufnahmen auszugraben und zu sehen, was ich all diese Jahre zuvor aufgenommen hatte. Und da war Chavela in all ihrer Pracht – entspannt, selbstbewusst und poetisch in ihrer rauhen Ehrlichkeit. Es war eine wahre Goldgrube. Für mich ist Chavelas Leben kein warnendes Beispiel, sondern eine reichhaltige, unterirdische Dimension unseres eigenen Lebens. Sie ist kein Vorbild, sondern eine Muse.
Meine Freundin Daresha und ich wollten schon immer einen Film zusammen machen, also zeigte ich ihr einen kleinen Ausschnitt. Sie war fasziniert. Bevor sie überhaupt wusste, wer Chavela war und was sie erreicht hatte, hatte sie sich ebenfalls in sie verliebt und wollte den Film mit mir produzieren und drehen. Es war ein nahtloser, leichter, sogar freudvoller Übergang. Wir wollen unsere Leidenschaft und unsere Entdeckung mit anderen teilen. Chavela entstand aus unserer gemeinsamen Offenbarung, Untersuchung und dem verzweifelten Versuch, uns an die vertraute und dennoch unnachahmliche Magie Chavelas zu halten.
Die Bedeutung dieses Films liegt in seiner Fähigkeit, einen machtvollen Akkord in all jenen anzuschlagen, die ihn sehen, in den Zuschauern die Erinnerung an ihre tiefste Leidenschaft und ihr tiefstes Verlangen zu wecken und sie fühlen zu lassen, dass Liebe ein fruchtbares, wenn auch abstraktes Land ist, in dem man leben kann.