CHAVELAÜber ChavelaPedro Almodóvars Filme spielten eine wichtige Rolle, um ihre
Karriere auf ein internationales Level zu heben. Wann auch immer er sie
in der Öffentlichkeit vorstelle, kniete er sich nieder und küsste
die Bühne, bevor sie an Orten wie der Carnegie Hall in New York,
dem Olympia Theatre in Paris oder der Plaza de España sang. Chavela
trat 1967 auch in dem Film La Soldadera, Werner Herzogs Schrei aus Stein
and Julie Taymor’s Frida auf und sang „Tú Me Acostumbraste“ („Because
of You, I Got Accustomed“) in Alejandro González Iñárritus
Babel. Als Isabel Vargas Lizano in Costa Rica geboren, lief Chavela Vargas (1919-2012) in ihren frühen Teenagerjahren von Zuhause weg und fing an, auf der Straße zu singen. In den 1950ern wurde sie ein Liebling der erblühenden Bohème-Szene von Mexiko-Stadt. Sie forderte die mexikanische Mainstream-Moral heraus, indem sie Hosen trug, Tequila trank und Zigarren rauchte. Dabei sang sie „Rancheras“, Liebeslieder an Frauen, und weigerte sich, diese an Männer zu adressieren. „Sie war das grüne Chile“, erinnert sich Elena Poniatowska, die Grande Dame der mexikanischen Schriftstellerei. Obwohl sie viele Jahre im Verborgenen lebte, weil sie mit ihrem Alkoholismus zu kämpfen hatte, wurde Chavela von einer Huichol-Indianderfamilie wieder gesundgepflegt, die sie auch in den Schamanismus einführte. Ihr restliches Leben war sie auch als „La Cupaima“ bekannt, als „letzte Schamanin“. Ihr fantastisches Comeback begann mit 72 Jahren, als
der spanische Filmemacher Pedro Almodóvar sie entdeckte und ihre
Musik in zahlreichen seiner Filme verwendete. |