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Katharina
Böhm als Elvira
Spielplatz |
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Die
Schauspielerin Katharina Böhm ist den Zuschauern aus zahlreichen
Fernsehfilmen bekannt, wie etwa aus „Paul und Clara – Liebe
vergeht nie“ (Regie Niki Müllerschön, 1999), „Die
Nacht der Engel“ (Regie Micky Rowitz, 2000), „Die Braut
meines Freundes“ (Regie Gabi Kuhbach, 2000), „Rette deine
Haut“ (Regie Lars Becker, 2001), „Ich werde immer bei euch
sein“ (Regie Markus Fischer, 2002), „Der Freund von früher“
(Regie Matthias Tiefenbacher, 2003) und der italienisch-deutschen Koproduktion
„Il Commissario Montalbano“ (Regie: Alberto Sironi, 1998-2001).
Ab 2003 ist sie ZDF-Kommissarin in dem neuen Polizeifilm-Format „Nachtschicht“
von Lars Becker.
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Es
muss ordentlich sein im Haushalt von Elvira Spielplatz, sauber und überschaubar.
Geheimnisse, Risiken, Dunkel-Obskures schrecken sie ab. Oft gibt sich
Kallis Mutter starr, hartherzig, strafsüchtig – doch immer
wieder bricht mit einem Lächeln, einer Inkonsequenz, einer sanften
Geste oder mit ihrem trockenen Humor etwas gänzlich Gegensätzliches
durch ihre Hülle. Eine sinnliche, lebenslustige Frau wird sichtbar,
die nach der schweren Kriegsverletzung ihres Mannes Karl, nach dessen
langem Kampf gegen den Tod, in die Sicherheit ihrer Hausordnung geflüchtet
ist. Wenigstens dort soll der Boden fest sein unter ihren Füßen.
Allerdings bleiben Elvira immerzu die Sorgen um ihren Sohn Kalli. Sie
weiß um dessen Abenteuerlust, seine Bereitschaft, Grenzbezirke auszukundschaften,
Risiken einzugehen und in fantastische Welten abzutauchen. Sie spürt
auch, dass Karl sich von ihr weg – hin zu Almut Hilfers –
bewegt. In dieser schwierigen Situation zeigt sie Größe, als
sie den Kampf mit Almut Hilfers aufnimmt: bis hin zur direkten Konfrontation. |
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Interview |
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Frau
Böhm, was hat Ihre Entscheidung, diese Rolle anzunehmen, maßgeblich
beeinflusst? |
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Der
Knaller war mein Name: Elvira Spielplatz – wunderbar! Aber es war
natürlich nicht nur das, was mich an der Figur reizte, sondern vielmehr
ihre Brüchigkeit. Elvira Spielplatz ist eine Frau, die ihre Kinder
und ihren Mann liebt, dies aber nicht zeigen kann, die, da das Geld sehr
knapp ist, rund um die Uhr arbeiten muss und überfordert ist. Sie
hat einfach keine Zeit und Gelegenheit, ihre Liebe zu offenbaren. Wenn
sie mit Kalli oder ihrem Mann schimpft, wirkt sie oftmals hart. Das geschieht
aber vielmehr aus einer berechtigten Sorge heraus. Elvira Spielplatz ist
eine sehr geradlinige Frau, die sich an der Realität orientiert.
Dass ihr Mann ganz offensichtlich etwas mit der rätselhaften Frau
Hilfers hat, lässt sie nicht ruhen – sie stellt die Rivalin
zur Rede.
An Elvira Spielplatz’ Art und ihrem blassen Aussehen wird sichtbar,
wie anstrengend das Leben der Frauen zu dieser Zeit in einer ganz bestimmten
Schicht war. Man könnte fast sagen, dass es sich bei dem Film um
einen Epochenfilm handelt. |
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Fiel
es Ihnen schwer, eine Frau aus dieser Zeit darzustellen? |
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Im
Gegenteil, ich fand das interessant und reizvoll! Da ich meinen Beruf
sehr ernst nehme und beim Spielen so authentisch wie möglich sein
will, nimmt man mir die Elvira Spielplatz, glaube ich, ab. Wichtig für
einen Schauspieler ist doch, dass man die Rolle nicht verrät, sondern
in dem Moment die Person selbst ist. |
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Meinen
Sie, dass die Kinder von damals ohne Fernseher und elektronische Spiele
unbeschwerter waren? |
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Sie
hatten vielleicht mehr Fantasie, weil es weniger Ablenkung gab und sie
sehr viel Zeit im Freien verbrachten. Ob sie aber eine bessere, eine glücklichere
Kindheit hatten, vermag ich nicht zu beurteilen. Möglicherweise war
sie bedrückender, weil die Kinder viel früher mit den Problemen
des Lebens, mit Armut etwa, konfrontiert wurden. |
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Wie
war die Zusammenarbeit mit Martin und den anderen Kindern während
des Drehs? |
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Sehr
beeindruckend. Ich war verblüfft, wie locker, angstfrei, natürlich
und konzentriert Martin, Michelle, Pino und David nicht nur verhältnismäßig
einfache, sondern schwierige Szenen gespielt haben. Das liegt auch daran,
dass die vier während der Dreharbeiten liebevoll umsorgt wurden.
Es erinnerte mich übrigens an die Zeit, in der ich meine erste Rolle
spielte – im Alter von 13 Jahren. Da hatte ich das Gefühl,
mich am Set in einer Großfamilie zu bewegen. Für mich war das
ausschlaggebend, in diesem Beruf zu bleiben. |
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