SILLY – FREI VON ANGST

Über die Band SILLY

SILLY ist eine der Kultformationen der DDR, die sich 1978 zunächst unter dem Namen „Familie SILLY" gründete; die DDR-Kulturbürokratie hatte etwas gegen den Anglizismus. SILLY nahmen in poetischen, aber auch gesellschaftskritischen Texten die Lebensverhältnisse in der DDR aufs Korn.
Sängerin war Tamara Danz, die mehrfach zur „Sängerin des Jahres" gewählt wurde und 1989 die „Resolution der Rockmusiker und Liedermacher" unterzeichnete, die die Zulassung von oppositionellen Gruppen forderte. Nur ein Jahr, nachdem bei ihr Brustkrebs festgestellt wurde, starb sie 1996 im Alter von nur 43 Jahren.

Knapp zehn Jahre nach diesem Schlag formierte sich SILLY mit der Schauspielerin Anna Loos als Sängerin neu. Heute besteht die Band aus dem langjährigen Musikerstamm Rüdiger ‚Ritchie‘ Barton (Keyboard, Gesang), Uwe Hassbecker (Gitarre, Geige), Hans-Jürgen ‚Jäcki‘ Reznicek (E-Bass) sowie der Sängerin Anna Loos.
Die CD „Alles Rot" aus dem Jahr 2010 bedeutete mit 250.000 verkauften Einheiten einen Neuanfang, der beim Publikum gut ankam.
2013 startet SILLY 2.0 mit der Single „Deine Stärken" in Runde zwei. (SWR)
2016, beim dritten Album, ist SILLY einmal mehr bei sich selbst angekommen. Zu den eigenen Wurzeln stehend, mit dem Wunsch, sich den Ursprung, die Liebe und die Unbeschwertheit zu bewahren. Getrieben von der absoluten Sehnsucht, bei sich zu bleiben und keinen Kompromiss einzugehen. „Wutfänger" ist „ein Blick auf unsere Welt geworden. Eine Welt voller Liebe und Hoffnung, aber auch eine Welt voller Zweifel und Krieg", bringt Anna Loos das Thema des Albums auf den Punkt. (Universal)

Anmerkungen der Band SILLY

Anna Loos, Frontfrau von SILLY

Wie waren die Dreharbeiten zu SILLY - FREI VON ANGST?
Toll! Sven und die anderen waren nach ein paar Drehtagen irgendwann ein Teil der Band und gar keine Filmleute, die einen einschränken. Sie haben es geschafft, dass wir uns gegeben haben, wie wir sind, das finde ich großartig.
Was gefiel Ihnen an der Idee, einen Film über Ihre Band zu machen?
Die Idee war sehr gut! Ich wollte zwar einen Film über die letzten elf Jahre und die Tour machen und nicht über die gesamte Bandgeschichte, finde aber das, was am Ende rausgekommen ist, sehr interessant, unterhaltsam, informativ und spannend.
Haben Sie durch den Film etwas Neues über SILLY oder auch sich selbst erfahren?
Nein, eigentlich nicht. Ich stecke ja seit elf Jahren im System und daher war mir alles vertraut.
Eine wichtige Beobachtung zum Film?
Wenn wir den Film sehen, also die Band, dann ist das in gewisser Weise ein Blick in unseren Kosmos, dadurch werden uns beim Sehen des Films auch Dinge klar, das ist Wahnsinn.


Ritchie Barton, Keyboarder
Wie waren die Dreharbeiten zu SILLY - FREI VON ANGST?
Sven Halfar hat es geschafft, dass wir ihn und seinen Kamera- bzw. Tonmann irgendwann gar nicht mehr bemerkt haben. Von daher sind wir, trotz Kamera, völlig unverstellt miteinander umgegangen und dadurch auch sehr authentisch eingefangen worden.

Was gefiel Ihnen an der Idee, einen Film über Ihre Band zu machen?
Es ist ja nicht die erste Doku welche über uns gemacht wurde, allerdings gab es noch nie eine Dokumentation von uns, die direkt fürs Kino produziert wurde. Als Stefan Paul uns das vor ca. vier Jahren vorschlug, war das schon eine sehr reizvolle Vorstellung. Mit dem Dazukommen von Sven Halfar nahm das Ganze dann richtig Gestalt an und wurde spannend.

Haben Sie durch den Film etwas Neues über SILLY oder auch sich selbst erfahren?
Vielleicht nichts direkt Neues, aber es ist für mich persönlich immer wieder eigenartig, sich selbst anzuschauen und reden zu hören. Trotzdem man das nun schon relativ häufig gemacht hat und müsste dran gewöhnt sein. Allerdings konnten wir beim Anschauen des Filmes teilweise heftig über uns selbst lachen. Durchaus SILLY :-)


Jäcki Reznicek, Bassist

Wie waren die Dreharbeiten zu SILLY - FREI VON ANGST?
Die Dreharbeiten zu SILLY – FREI VON ANGST waren aufregend, spannend und super!

Was gefiel Ihnen an der Idee, einen Film über Ihre Band zu machen?
Diese Idee fand ich von Anfang an hervorragend. Danke an Stefan Paul, war ja seine Idee.

Haben Sie über den Film etwas Neues über SILLY oder auch sich selbst erfahren?
Na, eigentlich habe ich alles so schon gewusst. Aber vieles wurde durch den Film deutlicher, und einiges konnte ich durch den Film bewusster wahrnehmen.
Der Film ist nicht nur eine wunderbare Momentaufnahme unserer Tour 2017, sondern zeigt auch die Arbeit hinter den Kulissen, unseren Spaß an der Sache, aber auch unserer Ängste. Zudem ist er auch ein Zeitzeugnis deutsch-deutscher Geschichte und der Band-Historie.


Uwe Hassbecker, Gitarre

Wie waren die Dreharbeiten zu SILLY - FREI VON ANGST?
Nun, die Dreharbeiten haben sich ja insgesamt über einen längeren Zeitraum hingestreckt. Am Anfang war es schon gewöhnungsbedürftig, ständig verkabelt und mikrofoniert von Kameraleuten verfolgt zu werden. Aber die Jungs waren auf der anderen Seite auch sehr dezent bei der Arbeit, sodass wir sie irgendwann gar nicht mehr bemerkt und uns so verhalten haben, als ob kein Fremder dabei ist.

Was gefiel Ihnen an der Idee, einen Film über Ihre Band zu machen?
Mir war wichtig, dass der Film Nähe zulässt. Nur so kann er authentisch sein und uns zeigen, wie wir wirklich sind. Ich denke, das ist vielleicht das eigentlich Interessante für Leute, die sich eine solche Musikdoku anschauen. Innerhalb unserer Band gibt es eben nicht nur Friede, Freude, Eierkuchen, sondern auch Konflikte und Probleme zwischen verschiedenen Personen, die gelöst werden müssen. Im Prinzip geht es zu wie in einer richtigen Familie – in unserem Fall wie bei Familie SILLY

Haben Sie über den Film etwas Neues über SILLY oder auch sich selbst erfahren?
Es wäre ganz gut für mich, ein paar Kilo abzunehmen. Das habe ich ganz deutlich auf der großen Leinwand gesehen. Während der Arbeit am Film ist mir einmal mehr klargeworden, was wir für eine inzwischen schon recht lange Geschichte haben und dass es im Prinzip nur schwer möglich ist, das alles in einem Film von knapp zwei Stunden zu erzählen. Ich finde, Sven hat einen guten Bogen gefunden, der eben wichtige Stationen unserer Vergangenheit nicht auslässt und trotzdem im hier und jetzt stattfindet. Das war ein wesentlicher Punkt für uns. Man darf nicht vergessen, wir reden hier von insgesamt knapp vierzig Jahren Bandgeschichte, ca. elf davon zusammen mit Anna. Da kann man sich schon mal in der Vergangenheit verlieren, was aber zum Glück nicht passiert ist. Aber wenn ich‘s mir genau überlege, schreit der Film nach einer Fortsetzung.