VIOLETA
PARRA
Biografie
“Schreib, was Du willst, benutze den Rhythmus, der dabei rauskommt,
probier‘ verschiedene Instrumente aus, setzt dich ans Klavier,
zerstör das Versmaß, schrei laut anstatt zu singen, blas in
deine Gitarre und läute das Horn.
Kreativität ist wie ein Vogel ohne Flugplan, der niemals geradeaus
fliegen wird.”
1964 veröffentliche die französische Zeitung "Le Figaro" folgende
Titelzeile zur Ausstellung von Violeta Parra im Louvre: "Leonardo
Da Vinci endete im Louvre, Violeta Parra startet hier."
Internationale Künstler wie Joan Baez, U2, Faith No More, Pete
Seeger, Wynton Marsalis, Shakira, Michael Bublé, Juanes, Alejandro
Sanz, Laura Pausini, Fher (von Mana), Chavela Vargas, Café Tacuba,
Joan Manuel Serrat, Mercedes Sosa, Charly García, Silvio Rodríguez,
Buena Vista Social Club und Miguel Bosé (und mehr), haben ihre
Lieder aufgeführt und trugen dazu bei, ihre Stimme in die ganze
Welt zu tragen.
Sängerin, Schriftstellerin, Sammlerin, Dichterin, Malerin, Bildhauerin,
Stickerin und Töpferin: Violetta Para war eine unglaublich vielfältige
Künstlerin, eine populäre Ikone, die Bewahrerin von ältesten
kulturellen Traditionen und eine Frau mit stark ausgeprägten Widersprüchen
- einzigartig genial.
Violeta Parra gewann mit mehr als 3000 Liedern und anderen inspirierenden
Arbeiten große Anerkennung als chilenische Künstlerin und
den Neuen Chilenische Lied. Sie rettete vergessene Volkskunst, reiste
von Norden nach Süden quer durch Chile und die wahre Stimme des
Landes zu finden, erhebt sie ohne Klischees. Dann erfindet sie die Lieder
neu, schafft musikalische Meisterstücke und veröffentlicht
sie in Chile und in der ganzen Welt. „Erschaffe aus dem, was da
ist, “ war ihr Motto.
Ihre Kompositionen wurden von der Kritik weltweit hymnisch gefeiert,
für ihre Poesie und ihre ausgeklügelte, sozial engagierten
Texte und ihre komplexe musikalische Entwicklung.
Violeta, eine Frau der Avantgarde, war ihrer Zeit voraus und mit ihrer
Gitarre protestierte sie gegen soziale Ungerechtigkeit, die sie aus eigenen
Erfahrungen kannte. Über ihren Gesang begann sie sich auszudrücken.
Mit ihren sozialen und politischen Liedern sprach sie direkt die Herzen
der jungen Menschen an.
Neben ihrer musikalischen und poetischen Werken schuf sie virtuose originelle
Gemälde, Textilien und Töpferwaren , die in hoffnungsfroher
Stimmung ihr Talent in Argentinien, Russland, Finnland, Deutschland,
Italien und Frankreich ausstellten.
1964 war sie die erste Künstlerin aus Lateinamerika, und noch dazu
eine weibliche, deren Werke im Louvre ausgestellt wurden. Die ehrliche
Kunst ihrer Gemälde und Leinenwerke wurde triumphal aufgenommen,
während sie selbst an großem Liebeskummer litt.
Als Violeta Parra in einem Interview für das Schweizer Fernsehen
gefragt wurde, wofür sie sich entschiede, wenn sie sich zwischen
Poesie, Malerei, Musik und einem anderen ihrer vielen anderen Dizsziplinen
ein einziges Ausdrucksmittel wählen müsse, antwortete sie: „Ich
würde mich für die Menschen entscheiden, denn sie inspirieren
mich.“ Aber der Journalist bestand auf einer Antwort und Parra
entschied letztendlich, dass sie die Malerei wählen würde, „denn
das ist die traurige Basis in meinem Leben, von der aus ich versuche,
die am tiefsten Aspekte zu zeichnen,“ sagte sie.
So war die persönliche Welt Violetas, die sich in ihren Werk wiederspiegelte:
traurig, immer zutiefst menschlich, voller Leiden und Einsamkeit.
Mit 50 Jahren, am 5. Februar 1967 – unverstanden von der chilenischen Öffentlichkeit
und unfähig ihre persönlichen Probleme zu lösen, die sie
ihr Leben lang verfolgt hatten, beendete ein Schuss ihre Existenz. Doch
ihr Lied „Gracias a la vida“ überlebte.
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