Von einem Filmteam das auszog, Wim Wenders Geschichte zu erzählen ...Die Entstehungsgeschichte von „Von einem der auszog- Wim Wenders´ frühe Jahre“
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Im August 2005 begannen die ersten Dreharbeiten mit Wenders während der Premierenkinotour von “Don´t come knocking” durch die Städte Berlin, Bochum und Essen.
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Im September 2005 begleiteten wir Wim Wenders dann mit einem kleinen Filmteam bei einer fünftägigen Locationreise an die Nordsee und zum Steinhuder Meer. Zu beiden Plätzen gab es filmische Stoffe, für die sich Wenders derzeit interessierte: Ein historischer Roman zur Zeit des Zweiten Weltkrieges sollte auf einer Hallig gedreht werden: Ein englischer Bomberpilot stürzt mit seinem Flugzeug an der deutschen Küste ab und wird von einer deutschen Bäuerin auf der abseits gelegenen Hallig gesund gepflegt. Mit dem Boot besuchten wir daher von Nordstand aus die Insel Pellworm und die Hallig Süderrooge, auf der bis heute nur zwei Menschen leben. Auch die nördlich gelegene Landzunge Langeneß wurde von Wenders studiert und fotografiert. Szenen daraus sieht man in den ersten Einstellungen von “Von einem der auszog”.
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Zwischen Oktober und Dezember 2005 fanden in recht kurzen Abständen Dreharbeiten mit den wichtigsten frühen Weggefährten Wenders in Berlin, München, dem Ruhrgebiet sowie in Paris statt: In Berlin trafen wir Wenders´ erste Frau Edda Köchl-König sowie seine Ehefrau Donata Wenders, in München seinen Schnittmeister Peter Przygodda, seinen ehemaligen Filmgeschichtsprofessor Helmut Färber, seine langjährige Lebensgefährtin Lisa Kreuzer sowie die ehemalige Darstellerin der Alice aus “Alice in den Städten” Yella Rottländer.
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Die Ausstellung, durch die Wim Wenders im Film läuft, wurde Anfang Januar 2006 in der ehemaligen C/O-Galerie in der Linienstrasse in Berlin innerhalb von zwei Tagen aufgebaut, gedreht und wieder abgebaut. Nach langer Überlegung, wie man die Bilder der Orte und Wegbegleiter von Wenders filmisch integrieren könnte, kam die Idee der doppelseitig aufgehängten Fotografien auf Augenhöhe, so dass die Kamera sowohl Wenders´ Gesicht, als auch das Motiv sehen konnte, zu dem Wenders gerade spricht. Stefan Erfurt von der C/O-Galerie stellte uns den Raum zur Verfügung und so konnte der letzte wichtige Drehbaustein zum Film schließlich realisiert werden. |
Mit über 120 Stunden Filmmaterial, darunter über 40 Stunden Interviews, 30 Minuten 8mm-Aufnahmen, zirka 800 Fotos und den ausgesuchten Filmausschnitten aus Wim Wenders´ frühen Filmen dauerte die Schnittzeit des Films mehr als doppelt so lange wie ursprünglich geplant: Die Cutterin Dorothee Broeckelmann und Marcel Wehn verbrachten zwischen Mai und Dezember 2006 insgesamt acht Monate im Schnittraum an der Filmhochschule in Ludwigsburg (und verpassten dabei die komplette Fußball-WM 06).
Marcel Wehn |
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