Wim Wenders

Wim Wenders wurde am 14.08.1945 in Düsseldorf geboren. Nach dem Abitur in Oberhausen studierte der Arztsohn vier Semester Medizin und Philosophie in München, Freiburg und Düsseldorf. 1966/67 dreht er seinen ersten eigenen Kurzfilm "Schauplätze". Es folgte ein einjähriger Aufenthalt in Paris, bis Wenders 1967 ein Studium an der Hochschule für Fernsehen und Film in München (HFFM) begann. Während des Filmstudiums entstanden mehrere Kurzfilme; als Abschlussarbeit legte Wenders 1971 seinen ersten abendfüllenden Film "Summer in the City" vor.
Im selben Jahr gründete er mit zwölf weiteren Filmmachern den genossenschaftlichen Filmverlag der Autoren, der Produktion und Vertrieb neuer deutscher Filme fördern soll.

Mit "Die Angst des Tormanns beim Elfmeter" (1971) setzte Wenders die Zusammenarbeit mit Peter Handke fort, die 1969 mit dem Kurzfilm "3 Amerikanische LP’s" begonnen hatte. Für "Alice in den Städten" erhielt er 1974 den Preis der deutschen Filmkritik.

1975/76 entstand ohne festes Drehbuch "Im Lauf der Zeit" über die Reise zweier Männer (Rüdiger Vogler und Hanns Zischler) entlang der innerdeutschen Grenze. "Der amerikanische Freund" (1976/77) nach Patricia Highsmiths Kriminalroman weckte das Interesse von Francis Ford Coppola, der Wenders Ende 1977 die Regie von "Hammett" anbot. Verschiedene Drehbuchfassungen, die Suche nach einem geeigneten Hauptdarsteller und Unstimmigkeiten über den Schluss verzögerten und unterbrachen wiederholt die Dreharbeiten, so dass der Film erst 1982 in Cannes uraufgeführt wurde. In den Herstellungspausen inszenierte Wenders in Lissabon "Der Stand der Dinge" (1981/82), der in Venedig mit dem Goldenen Löwen ausgezeichnet wurde. "Paris, Texas", 1983/84 als deutsch-französische Co-Produktion in den USA gedreht, erhielt in Cannes die Goldene Palme und war international erfolgreich. Wegen Streitigkeiten über das Verleihkonzept zog sich Wenders aus dem Filmverlag der Autoren zurück.

"Der Himmel über Berlin", die Engel-Allegorie in der geteilten Stadt, kam bei Kritik und Publikum gut an und wurde 1987 in Cannes mit dem Regiepreis ausgezeichnet. Der seit über einem Jahrzehnt geplante Science-Fiction "Bis ans Ende der Welt" (1990/91) ist ein weltumspannendes Roadmovie, das hinter den selbst gesteckten hohen Erwartungen zurückblieb.

Mit "In weiter Ferne so nah" (1992/93) kehrte Wenders in das Berlin der Engel zurück, mit "Lisbon Story" (1994/95) in das Lissabon der scheiternden Filmprojekte. Mit seinem Weggefährten Ry Cooder, von dem die Musik zu "Paris, Texas" stammt, drehte er in Kuba "Buena Vista Social Club" (1998) und löste damit einen Boom kubanischer Musik aus. In einem Obdachlosen-Asyl in Los Angeles drehte er "The Million Dollar Hotel" (1999) mit Mel Gibson als Produzent und Hauptdarsteller. Es folgten u.a. die Amerika-Filme "Land of Plenty" (2004) und "Don't Come Knocking" (2004), ein Roadmovie über einen alternden Western-Star.

Wenders wurde 1989 Ehrendoktor der Theologie der Sorbonne in Paris, Mitglied der Akademie der Künste in Berlin, Vorsitzender der European Film Academy und ist 1993 Professor an der HFFM. 1990 erhielt er das Bundesverdienstkreuz, 1991 den Murnau-Preis.

Offizielle Website von Wim Wenders: www.wim-wenders.com